Gefährliche Parasiten in Wiesen & Wäldern
Liegt die Temperatur für mehrere Tage über 7 °C, dann werden die Zecken aktiv. Sie sind besonders robuste und widerstandsfähige Parasiten aus der Ordnung der Milben. Die blutsaugenden Ektoparasiten ernähren sich von Wirbeltieren - u.a. vom Menschen - aber auch von Hunden, Katzen, Pferden, Vögeln, Ratten und Wiederkäuern.
In Deutschland kommen ca. 20 unterschiedliche Zeckenarten vor - besonders bekannt ist der so genannte Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Man kann bei Zecken zwischen zwei Arten der Wirtsfindung unterscheiden: dem Lauerer und dem Jäger. Während der Lauerer auf Pflanzen, in Büschen oder im Unterholz sitzt und darauf wartet, dass ein Hund oder eine Katze vorbeistreift, bewegen sich Jäger aktiv auf der Suche nach einem Wirtsorganismus. Nach einem Spaziergang durch Wiesen und Wälder ist es deshalb sehr wahrscheinlich, dass Hunde und Katzen die kleinen Parasiten mit nach Hause bringen.
Zecken sind besonders gefürchtet, weil sie durch ihren Zeckenbiss gefährliche Krankheiten, wie z. B. FSME und Borreliose auf Haustiere übertragen können. Da die Gefahr einer Krankheitsübertragung umso größer wird, je länger eine Zecke ungestört saugt, sollten Zecken immer möglichst schnell entfernt werden.
Vermeidung von Zeckenstichen
Um Hunde und Katzen vor einem Zeckenbiss zu schützen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn freilaufende Katzen oder Hunde nach dem Gassi gehen zurück ins Haus kommen, ist es sinnvoll, diese auf Zecken zu untersuchen. Da es durch das dichte Fell meist eine ganze Weile dauert, bis die Zecke eine Stelle gefunden hat, die sich zum Saugen eignet, können Zecken auch Stunden später häufig noch aus dem Fell gesammelt werden, ohne gebissen zu haben.
Zur sicheren Entfernung der blutsaugenden Parasiten verwendet man idealerweise eine geeignete Pinzette. Pinzetten speziell für die Entfernung der Blutsauger haben meist eine besonders feine Spitze, damit auch kleine Larven mit dem ganzen Körper entfernt werden können.
Daneben ist die Behandlung von Hunden und Katzen mit einem Spot-on-Präparat möglich. Bei diesen Anti-Zecken-Mitteln kann zwischen Repellents und Antiparasitika unterschieden werden. Während Repellents dafür sorgen, dass sich die Zecke das damit behandelte Tier erst gar nicht als Wirtstier aussucht, wirken Antiparasitika als Kontaktgift tödlich auf die Zecke, bevor diese überhaupt stechen kann. Ein bekanntes Beispiel für ein solches Spot-on-Antiparasitikum ist FRONTLINE.
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Durch Zecken übertragbare Krankheiten
Nicht nur auf uns Menschen, sondern auch auf Hunde, Katze, Pferde und andere Tiere kann sowohl die Lyme-Borreliose als auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis durch Zecken übertragen. Tatsächlich besteht aber eher die Gefahr einer Übertragung von Krankheitserregern der Anaplasmose und Babesiose. Fakt ist aber, dass alle durch Zecken übertragbare Krankheiten zu schweren Krankheitssymptomen führen können.
Katzen scheinen sowohl gegen Borrelien als auch gegen FSME-Viren weitestgehend immun zu sein. Für Hunde existiert eine Impfung gegen die Krankheitserreger der Borreliose, die aber nicht von jedem Tierarzt uneingeschränkt empfohlen wird. Es gilt hier genau abzuwägen, ob die Impfung für das einzelne Tier sinnvoll ist. Zudem schützt die sogenannte Zecken-Impfung nicht gegen FSME-Viren.
Für den Erreger-Nachweis bei Hunden ist eine Blutuntersuchung das Mittel der Wahl. Bei Verdacht auf Borreliose ermöglichen spezielle Borreliose-Schnelltests den frühzeitigen und zuverlässigen Nachweis der Antikörper des Erregers. Die borreliosespezifischen Antikörper treten allerdings erst zwei bis sechs Wochen nach der Infektion auf, weshalb geeignete Schnelltests in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden sollten. Um aber einen direkten Nachweis zu erhalten, wird meist die Zecke selbst auf Borreliose-Bakterien untersucht. Der NADAL® Borreliosis Ag Test liefert dabei schnelle und zuverlässige Ergebnisse. Auf diese Weise kann eine präventive Antibiotika-Therapie bei dem betroffenen Tier besonders frühzeitig eingeleitet werden.