Ständiger Hautkontakt als Risikofaktor
Das Stethoskop ist eines der meist verwendeten Instrumente im medizinischen Alltag. Es wird nicht nur in der Allgemeinmedizin, sondern auch in der Pädiatrie, der Inneren Medizin, der Kardiologie, der Notfallmedizin und in vielen anderen Fachrichtungen eingesetzt.
Um zuverlässig auskultieren zu können, muss das Stethoskop mit der Membran bzw. mit dem Trichter allerdings direkt auf die Haut aufgesetzt werden. Nur so wird gewährleistet, dass Herz-, Lungen- oder Darmgeräusche gut zu hören sind. Der direkte Hautkontakt führt jedoch dazu, dass das Bruststück ständig mit den Keimen in Berührung kommt, die auf der Haut vorhanden sind. Wie an den Händen des Arztes haften die Keime auch am Stethoskop-Kopf und können somit sehr leicht übertragen werden.
Folglich müsste nach jedem Patientenkontakt nicht nur eine Händedesinfektion, sondern auch eine Desinfektion des Stethoskops erfolgen. Der Alltag sieht allerdings ganz anders aus. Während das Bewusstsein für die Bedeutung der Händehygiene in den letzten Jahren durch Aufklärungsarbeit und verschiedene Kampagnen erhöht wurde und Händedesinfektionen nach jedem Patientenkontakt heute ganz selbstverständlich sind, ist den wenigsten bewusst, wie hoch das Risiko für nosokomiale Infektionen durch die Verwendung kontaminierter Stethoskope ist. Das liegt wohl auch daran, dass es nur sehr wenige und nur sehr kleine Studien zu diesem Thema gibt.
Stethoskop-Desinfektion mit Tüchern meist unzureichend
Eine Desinfektion im medizinischen Bereich erfolgt in der Regel mit einem speziellen Desinfektionsmittel. Ob Flächen, Instrumente oder Kleidung - für jeden Bereich stehen abgestimmte, chemische Desinfektionsmittel zur Verfügung, die an das jeweilige Material und den Verwendungszweck angepasst sind und eine hohe Keimreduktion gewährleisten.
Stethoskope zählen zu den medizinisch-diagnostischen Instrumenten, dürfen aber nicht im Tauchverfahren desinfiziert werden. Deswegen werden zur Stethoskop-Desinfektion meist fertige Desinfektionstücher angewendet.
Neben Alkoholtupfern (getränkt mit 70%igem Isopropyl-Alkohol) kommen im Praxisalltag auch Desinfektionstücher auf Basis von Wasserstoffperoxid zur Verwendung. Empfohlen wird eine 60-sekündige Desinfektion des Stethoskop-Kopfes (vor allem der Membran) mit einem Wasserstoffperoxid-Desinfektionstuch. Während der 60 Sekunden sollten die Flächen, die mit dem Patienten in Berührung gekommen sind, kräftig abgewischt werden.
Einer Studie der University of Pennsylvania kam allerdings zu dem Ergebnis, dass selbst dieses standardisierte Verfahren nur in 50% der Fälle zu einer ausreichenden Reduktion der Keimzahl führt.
Sichere Desinfektion mit UV-Strahlung
Als Alternative zur unsicheren Desinfektion mit Desinfektionstüchern bietet sich die Stethoskop-Desinfektion mit UV-Strahlung an. Die UVC-Strahlung hat eine Wellenlänge von 280 bis 100 nm und ist besonders energiereich. UV-Licht aus diesem speziellen Wellenlängenbereich wirkt, je nach Dosis, schädigend oder sogar abtötend auf Mikroorganismen, wie Bakterien, Viren oder Pilze. Die Wirkung beruht auf der Tatsache, dass die Zell-Nucleinsäuren die Strahlung aufnehmen und es zur Dimerisierung und somit zu einer photochemischen Schädigung kommt.
Vorteile der Desinfektion mittels UVC-Strahlung:
- Es werden keine Chemikalien benötigt und die Umwelt wird geschont
- Die Strahlung erreicht auch mittels Wischdesinfektion schwer erreichbare Stellen
- Selbst multiresistente Keime werden zuverlässig inaktiviert
- Es besteht kein Risiko für Resistenz-Entwicklungen
- Das Stethoskop kann nach der Desinfektion sofort wieder verwendet werden
- Es besteht kein Risiko für chemikalienbedingte Hautreizungen
Für die Stethoskop-Desinfektion mittels UVC-Strahlung bietet die Firma Stet Clean verschiedene, interessante Praxislösungen, wie z. B. das Stet Cube.