RSV - Was es mit dem Virus auf sich hat
Der Erreger
Das RS-Virus ist ein RNA-Virus der Familie der Pneumoviridae (Genus Orthopneumovirus), welches eine doppelschichtige Lipidhülle besitzt, in der Glykoproteine vorhanden sind, bestehend aus einem Fusions- und einem Adhäsions-(G)-Protein. Im Allgemeinen werden zwei Gruppen des RS-Virus unterschieden: A und B. Diese beiden Gruppen unterscheiden sich in der Antigenstruktur des G-Proteins. Beide Gruppen des Virusstamms zirkulieren gleichzeitig, jedoch überwiegt das RSV A in den meisten Jahren.
Das RS-Virus ist ein weltweit vorkommender Erreger akuter Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege und betrifft sowohl junge als auch erwachsene Patienten. Er gilt jedoch als häufige Ursache von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen, insbesondere bei Frühgeborenen und Kleinkindern. Was seine Saisonalität und seine Symptome betrifft, ähnelt die RSV-Infektion besonders der typischen Influenza.
Der Übertragungsweg
Die am häufigsten auftretende Infektionsübertragung erfolgt über die Tröpfcheninfektion von einer infizierten und ansteckenden Person auf eine andere Kontaktperson. Insbesondere die Nasenschleimhäute und Konjunktiven stellen hier die Eintrittspforte dar.
Auch die indirekte Übertragung über Oberflächen, Gegenstände und kontaminierte Hände kann als Übertragungsweg nicht ausgeschlossen werden. In respiratorischem Sekret kann das RS-Virus 20 Minuten lang auf den Händen überleben. Auf Papierhandtüchern und Baumwollkitteln besteht es bis zu 45 Minuten, während des auf Einmalhandschuhen, Stethoskopen und Kunststoffoberflächen sogar mehrere Stunden überleben kann. Daher kann insbesondere das medizinische Fachpersonal zu einer schnellen, auch nosokomialen Ausbreitung beitragen, sobald Hygienemaßnahmen lückenhaft sind.
Die Inkubationszeit & Ansteckungsfähigkeit
Die Inkubationszeit beträgt 2-8 Tage. Schon einen Tag nach der Ansteckung und noch vor Symptombeginn ist es möglich, dass RSV-infizierte Personen infektiös sind. In der Regel gelten Infizierte 3 bis 8 Tage als ansteckend. Bei immunkompetenten Patienten klingen meist auch die Symptome innerhalb einer Woche ab. Frühgeborene, Neugeborene, immundefiziente oder immunsupprimierte Patienten hingegen können das RS-Virus hingegen über mehrere Wochen, seltener sogar über Monate ausscheiden.
Die klinische Symptomatik einer RSV-Infektion
Je nach Schweregrad der Infektion kann das Virus Symptome einer einfachen Atemwegsinfektion bis hin zu einer beatmungspflichtigen Erkrankung der unteren Atemwege zeigen, aber auch in Einzelfällen asymptomatisch verlaufen. Primärinfektionen mit dem Virus zeigen in den meisten Fällen eine deutliche klinische Symptomatik. Insbesondere bei Säuglingen in den ersten Lebensmonaten äußert sich die Infektion als Bronchitis, Pneumonie oder Tracheobronchitis.
- Grippeähnliche Symptome wie Schnupfen, Fieber & Halsschmerzen
- Husten und Keuchatmung, bis hin zur Atemnot
- Beschleunigte Atmung (bei Beteiligung der unteren Atemwege)
- Rasselgeräusche beim Atmen
- Kalte und blasse Haut
Die Diagnostik
Wie bei vielen anderen Infektionskrankheiten spielt auch bei RSV die Anamnese in Form des klinischen Bild und des Lebensalters eine Rolle. Insbesondere die körperliche Untersuchung (Ausleuchten des Nasen-Rachen-Raums und der Ohren, Abtasten der Lymphknoten am Hals und das Abhorchen der Lunge mit einem Stethoskop) kann weitere Anhaltspunkte zum Schweregrad der Infektion liefern.
Um eine RSV-Infektion jedoch sicher diagnostizieren zu können, bedarf es einem Erregernachweis. Da dieser Nachweis zeitnah erfolgen sollte, um nosokomialen RSV-Infektionen wirksam vorzubeugen und schnellstmöglich therapeutische Maßnahmen einleiten zu können, wird zunächst die Durchführung eines immunografischen Schnelltests empfohlen. Dieser liefert innerhalb von wenigen Minuten ein vorläufiges Ergebnis. Zur Absicherung dieses Ergebnisses wird der Erregernachweis mittels PCR/NAT empfohlen. In unserem Shop finden Sie neben RSV-Schnelltests verschiedener Hersteller außerdem das ID NOW™ PoC-Testgerät von Abbott. Das molekulardiagnostische Testsystem zum qualitativen Nachweis von Infektionskrankheiten, darunter auch das RSV-Virus, liefert innerhalb weniger Minuten mittels isothermer Nukleinsäureamplifikationstechnologie (NAT) zuverlässige Ergebnisse auf Labor-Niveau.