Hinter den Kulissen von Praxisdienst 

In den letzten 10 Jahren hat sich Praxisdienst zu einem der größten Online-Händler für Medizinprodukte in Europa entwickelt. Durch die Verzehnfachung des Versandvolumens wurde ein Ausbau und eine Modernisierung der Lagerflächen notwendig. In den Jahren von 2013 bis 2019 wurden in mehreren Bau-Abschnitten die alten Gebäude abgerissen und insgesamt 3 neue Lagergebäude in Betrieb genommen. 

Im mittlerweile insgesamt 7.000 m² großen Hauptlager in Longuich liegen verteilt auf 40.000 Lagerplätzen, 35.000 davon vollautomatisiert, ca. 35.000 Artikel. Ergänzt wird das Hauptlager durch Nachschublager in Form von externen Lagerhallen in der näheren Umgebung. Diese Lagerhallen bieten den Vorteil, dass häufig bestellte Artikel in größerem Umfang zwischengelagert und bei Bedarf schnell abgerufen werden können. 

Nachhaltigkeit liegt uns am Herzen 

Im Jahr 2019 wurde die Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Logistikgebäudes in Betrieb genommen. Unter optimalen Bedingungen erzeugt diese Anlage ausreichend Strom, um die gesamte Logistik-Infrastruktur zu versorgen. Ein Ausbau der Anlage wurde technisch bereits vorbereitet und kann bei Bedarf jederzeit erfolgen.

Ergänzend zu Solarstrom setzen wir auf Luft-Wärmepumpen, stromsparende LED-Beleuchtung und CO2-neutralen Versand durch unseren Versanddienstleister DPD, um unseren ökologischen Fußabdruck so niedrig wie möglich zu halten.

Trotz der enormen Vergrößerung unserer Lagerflächen liegt der Energieverbrauch unserer Logistik heute unter dem Wert von vor 10 Jahren! 

Mehr Kapazität und Effizienz

Um die Kapazität unseres Logistikzentrums an die rasch wachsende Nachfrage anzupassen, haben wir im Sommer 2020 unseren AutoStore in Betrieb genommen. Das auf 21 fahrenden Robotern aufbauende, vollautomatische System schöpft die Höhe unseres Logistikgebäudes optimal aus und schafft seit 2022 nicht weniger als 35.000 zusätzliche Lagerplätze.

Das mehrfach ausgezeichnete AutoStore-System bietet eine unübertroffene Betriebszuverlässigkeit und verhilft uns zu einem erheblichen Effizienzvorteil im Vergleich zur üblichen manuellen Lagertätigkeit. Der Stromverbrauch für den Betrieb des AutoStore wird vollständig durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Logistikgebäudes gedeckt.

Optimale Lieferzuverlässigkeit und Nachvollziehbarkeit

Der AutoStore unterstützt unsere Logistik-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, die das System im Zwei-Schicht-Betrieb bedienen. Die manuelle Kommissionierung der Ware entfällt, stattdessen befördern die smarten Roboter die Lagerboxen direkt an den Bediener-Arbeitsplatz.

Durch die vollständige Automatisierung sind Irrtümer und “Fehlgriffe” praktisch ausgeschlossen. Zudem ermöglicht es der Einsatz des AutoStore, die rechtlichen Vorgaben für die Chargenverwaltung und das Logistikprinzip “First In, First Out” konsequent umzusetzen. Die ersten Erfahrungen in der Praxis haben uns voll überzeugt: Eine Erweiterung des vollautomatisierten Logistiksystems ist bereits in Planung.

Seit Anfang 2023 kommen in unserer Logistik Barcodescanner zum Einsatz. Mit diesen werden alle Artikel, die in unserem Lager eingehen, gescannt. Die dabei erfassten Daten, wie z. B. Haltbarkeitsdaten, Chargen- und LOT-Nummern, werden nicht nur auf den Paketdokumenten gedruckt, sondern gleichzeitig digital in das jeweilige Kundenkonto überspielt. Bei möglichen Rückrufaktionen durch Hersteller ist es uns daher möglich, alle Empfänger betroffener Artikel automatisiert zu benachrichtigen. Besteht eine Sendung aus mehreren Paketen, erhalten unsere Kunden zu jedem einzelnen Paket eine praktische Inhaltsübersicht, die das Verräumen der Ware in Praxen und Krankenhäusern vereinfacht. 

Außerdem werden die erfassten Artikel anhand der Maße und des Gewichts zusätzlich kontrolliert. Artikel mit besonderen Anforderungen an die Lagerung und den Versand, wie z. B. Kühlartikel, werden erkannt und automatisiert als solche behandelt. Flüchtigkeitsfehler durch Mitarbeiter werden auf diesem Weg nahezu ausgeschlossen. 

Tag und Nacht im Einsatz 

Aufgrund der Corona-Pandemie und des deutlich erhöhten Bestellvolumens arbeiten die Mitarbeiter in unserem Versandzentrum seit März 2020 in Tag- und Nachtschichten. Dadurch sind wir in der Lage, täglich mehrere tausend Pakete zu versenden. Durch die Trennung der Schichten wird zudem erreicht, dass unser Lager auch dann nicht stillsteht, wenn sich in einer Schicht ein Mitarbeiter mit SARS-CoV-2 infiziert und eine Quarantäne der Kontaktpersonen angeordnet wird. So können wir einen reibungslosen Ablauf sicherstellen und unsere Lieferfähigkeit aufrecht erhalten.