Was sind Affenpocken?
Offiziell bezeichnet man das Virus als Monkeypox virus oder abgekürzt MPV. Auch wenn bislang wenige Affenpocken-Fälle in Europa bekannt sind, beobachtet das Robert Koch-Institut diesen Ausbruch genau und analysiert fortlaufend verschiedene Datenquellen, um nicht nur die Entwicklung im Blick zu haben, sondern auch das Risiko für die Bevölkerung einschätzen zu können.
Bei dem Erreger handelt es sich nach aktuellem Kenntnisstand um ein DNA-Virus mit Hüllmembran, der mit einer Größe von 200 bis 400 nm zu den bislang größten bekannten Viren zählt. Er ist dem in Europa geläufigen Variolavirus (ugs. Pocken) sehr ähnlich, führt jedoch in der Regel zu milderen Krankheitsverläufen bei Infizierten. Dennoch gilt die Isolation bei bestätigter Infektion für das RKI derzeit zu einer der signifikantesten Infektionsschutzmaßnahmen gegenüber des Erregers.
Typische Symptome einer Affenpocken-Infektion
Zu den häufig auftretenden Symptomen einer Infektion mit der Erkrankung zählen neben Fieber, Schüttelfrost und angeschwollenen Lymphknoten außerdem Myalgie, Cephalgie, Fatigue, Arthralgien und Rückenschmerzen. Darüber hinaus sollten auch verdächtige kutane makulopapulöse bis vesikulopustulöse Läsionen und orale, rektale oder genitale Enantheme näher untersucht werden.
Doch neben der Symptomatik ist auch die Anamnese zu berücksichtigen. Befand sich ein Patient in den letzten 21 Tagen vor Symptombeginn in engem Kontakt mit einer nachweislich infizierten Person, führte sexuelle Kontakte vor allem mit wechselnden Partnern oder hielt sich in einem bekannten Endemiegebiet mit eventuellem Tierkontakt auf, wird die genaue Untersuchung auf die Krankheit empfohlen (RKI).
Übertragung der Affenpocken
In den Endemiegebieten zählt die Übertragung von Tier zu Mensch primär als Auslöser der Verbreitung. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung gilt als selten und ist nur bei engem und direktem Kontakt, beispielsweise durch Körperflüssigkeiten, typische Hautveränderungen oder auch im Rahmen sexueller Handlungen möglich.
Vor allem Hautveränderungen weisen eine besonders hohe Viruskonzentration auf, doch auch bei unspezifischen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen ist eine Infektion durch ausgeschiedene Atemwegssekrete möglich. Zudem gilt die Übertragung über kontaminierte Oberflächen und Textilien als wesentlich, wohingegen eine weitere Ausbreitung über Aerosole unwahrscheinlich ist.
Doch wie gelangt das Virus in den menschlichen Körper? Kleinste Hautverletzungen sowie alle Schleimhäute gelten als perfekte Eintrittspforte für das Virus. Als ansteckend gelten alle Patienten über den gesamten Zeitraum einer bestehenden Symptomatik. Diese kann zwischen zwei bis vier Wochen anhalten. Einem höheren Risiko sind alle Menschen mit engem Körperkontakt zu nachweislich infizierten Personen ausgesetzt.
Infektionen nachweisen
Um einen labordiagnostischen Nachweis des Vorliegens eines Affenpocken-Falls zu erhalten, steht sowohl die Elektronenmikroskopie als auch der Nukleinsäurenachweis z. B. durch die PCR-Methode oder Genomsequenzierung zur Auswahl. Beim Nukleinsäurenachweis sollte berücksichtigt werden, ob dieser spezifisch für Affenpocken ist oder lediglich Orthopocken nachgewiesen worden sind. Als sicherer gilt die Durchführung eines Nachweises, der spezifisch auf Affenpocken ist.
Präventionsmaßnahmen gegen das Virus
Nach bisherigem Kenntnisstand bietet die Impfung gegen das menschliche Pockenvirus einen hohen Schutz gegen das Monkeypox virus und sorgt nicht nur für mildere Symptome, sondern kann auch während einer akuten Infektion zur Behandlung eingesetzt werden. Eine gezielte Affenpocken-Impfung gibt es derzeit nicht.
Für medizinisches Fachpersonal gelten die folgenden Hygienemaßnahmen:
- Händehygiene gemäß KRINKO-Empfehlung
- Persönliche Schutzausrüstung (Schutzkittel, Untersuchungshandschuhe, Schutzbrille und Haube)
- FFP2-Maske bei direkter Patientenversorgung gemäß Arbeitsschutzvorgaben
- Bei stationärer Versorgung Einzelunterbringung von Affenpocken-Infizierten möglichst mit Vorraum
Antigentests zur Unterstützung bei der Diagnosestellung
Bei Verdacht auf eine Affenpockenvirus-Infektion schaffen Schnelltests rasch Klarheit. Im Gegensatz zur PCR-Testung liefern sie bereits nach wenigen Minuten Testergebnisse. Auch wenn sie nicht als entscheidendes Mittel zur endgültigen Diagnosestellung dienen, ermöglichen sie dennoch eine frühzeitige Isolation des Patienten. In unserem Shop finden Sie den zuverlässigen RightSign® Affenpocken-Antigentest. Dieser weist mithilfe einer mit Affenpockenvirus-Antikörpern versehenen Membran akute Infektionen mit dem Virus aus Eiterabstrichen nach.
Affenpocken-Antigentests in unserem Shop
Wirksame Desinfektionsmittel für Flächen, Haut und Instrumente
Um das Kontaminations- und Übertragungsrisiko in klinischen Bereichen auf ein Minimum zu reduzieren, wird die Desinfektion mit einem Mittel mit nachgewiesener, mindestens begrenzt viruzider Wirksamkeit empfohlen. Diese inaktivieren auch behüllte Viren, wie das Affenpocken-Virus. Dabei ist auch die strenge Einhaltung der Einwirkzeiten zu berücksichtigen. Das Unterschreiten dieser bedingt möglicherweise eine nicht vollständige Inaktivierung des Virus. Alle Räume in medizinischen Einrichtung sollten unter Vermeidung des Aufwirbelns infektiöser Hauptpartikel gereinigt und desinfiziert werden.